8. Liechtensteinisches Bildungsforum

23. März 2023

Sustainable Development Goals-Box

Es war ein Abend voller Visionen, (selbst)kritischer Denkansätze und Mut für den Blick in die Zukunft. Das 8. Liechtensteinische Bildungsforum am 23. März 2023 regte zum Nachdenken über Schulen im Wandel an und bezog durch interaktive Ansätze das ganze Publikum mit in den Prozess ein.

Interessierte aus den verschiedensten Bereichen, aus Liechtenstein, aber auch aus dem benachbarten Ausland, trafen sich am 23. Mai 2023 im Gemeindesaal Triesen. Bereits im Foyer wurden sie von einem unüblichen Setting empfangen, forderten selbstgestaltete Boxen der 3. Klasse der formatio Sekundarschule die Besucherinnen und Besucher doch gleich auf, sich über die Sustainable Development Goals Gedanken zu machen und eigene Ideen zur Problemlösung mit Zetteln darauf anzubringen. Auch die Anordnung der Tische für die folgende Diskussion liess darauf schliessen, dass es bei diesem Liechtensteinischen Bildungsforum nicht nur ums Zuhören, sondern ums Selbst-Aktivwerden und Mitdenken geht. Zuvor erwartete das Publikum aber im grossen Saal eine Keynote von zwei herausragenden Changemakerinnen.

Nora Wilhelm

Nach der Begrüssung durch Schulleiter Günther Kaiser, der sich freute, mit dem Liechtensteinischen Bildungsforum ein Medium anbieten zu können, das Diskussionen anstösst, und den Grussworten von Gemeindevorsteherin Daniela Erne, die den Bildungsstandort Triesen als Raum für Veränderung und zur Zukunftsgestaltung beschrieb, betrat Nora Wilhelm die Bühne. Sie ist Mitgründerin der collaboratio helvetica und hat sich ganz den neuen Formen der Zusammenarbeit verschrieben. Konkret beschäftigte sich Wilhelm mit der Frage, warum wir es nicht schaffen, die uns selbst auferlegten Ziele zur nachhaltigen Entwicklung unserer Welt zu erreichen und fand auch schnell zu zwei Antworten. Erstens sei es nötig, einen Systemwandel zu erreichen, meist bleiben wir aber bei der Symptombekämpfung stehen und wagen uns nicht an die grösseren Strukturen dahinter. Wilhelm veranschaulichte dies an einem greifbaren Beispiel: Die Müllberge aus den Ozeanen zu fischen, ist wichtig und ein guter erster Schritt, einen Systemwandel erreiche man aber nur, wenn man sich eben an das ganze «System» wage und auch die Prozesse dahinter hinterfrage. Dafür sei ein Paradigmenwechsel vonnöten. Als zweiten Grund, warum unsere Nachhaltigkeitsziele oft scheitern, führte Wilhelm den linearen Umgang mit Komplexität an. Systeme seien immer schwierig zu kontrollieren, aber durch eine lineare Denkweise klappe dies nie. Hier gelte es umzudenken.

Celia Hug u. Nora Wilhelm

Als zweite Speakerin hat Nora Wilhelm ein Mitglied der collaboratio helvetica mitgebracht. Celia Hug hat sich in ihrer Maturaarbeit mit dem nachhaltigen Reisen beschäftigt und diese auch als Buch veröffentlicht. Die junge Visionärin beschrieb dem Publikum, was Schulen ihrer Meinung nach tun können, um junge, engagierte Menschen zu unterstützen. So solle Schule Raum für Kreativität und Visionen bieten, das selbstkritische und selbstständige Lernen unterstützen und auch Netzwerke stärken. Am wichtigsten sei es, ins Handeln zu gehen. Die beiden Changemakerinnen schlossen ihren mitreissenden Vortrag mit dem Gedanken, dass ohne Vision kein Wandel starten könne.

Diskussionsrunde im Foyer

Um genau diese Visionen ging es dann noch im zweiten Teil des Abends. Zur Diskussion auf dem Podium trafen sich die beiden Speakerinnen Nora Wilhelm und Celia Hug, Schulleiter Günther Kaiser, Virginie Meusburger-Cavassino, Co-Geschäftsführerin des aha – Jugendinformation Liechtenstein, Laurin Müller, Pflanzenwissenschafter und Praktikant beim Verein Ackerschaft und Stephan Schweiger, Gründer und Geschäftsführer des Ideenkanals. Gemeinsam erörterten sie die Frage, wie Schule sich ändern muss, um den benötigten Wandel zu starten und junge Changemaker zu unterstützen. Durch die Diskussion wie durch den Abend leitete wie immer die Koordinatorin des Bildungsforums Julia Wagner. Gekonnt schaffte sie es, die Statements der Podiumsgäste mit den Beiträgen aus dem Publikum zu verbinden und so ein stimmungsvolles Gesamtbild zu zeichnen.

vegetarisch & veganer Apéro

Bei einem köstlichen vegetarischen und veganen Apéro, vorbereitet vom formatio-Küchenchef Hannes Tipotsch, wurde so manche Diskussion auch nach dem offiziellen Ende noch weitergeführt und die Gäste gingen bepackt mit vielen Visionen als auch mit einem Salatpflänzchen für den Garten, das statt Blumenschmuck die Tische zierte, nach Hause.

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