Archiv der formatio Denkmanufaktur
Lebenslanges Lernen in Serie (2021/22)
Vielen Dank, dass Sie dabei waren!
Gerade jetzt erleben wir, wie dynamisch und komplex die Welt des 21. Jahrhunderts ist. Die Zusammenhänge der digitalen und globalen Welt zu erforschen und zu reflektieren, wo man selbst innerhalb dieser Welt seinen Platz findet, ist wohl der zentrale Bildungsauftrag in der Digitalisierung. Somit wird klar, dass Lernen als lebenslanger Prozess zu verstehen ist. Die formatio Privatschule möchte mit der formatio Denkmanufaktur Impulse zum Weit(er)denken in, um und über Bildung geben. Die Veranstaltungen richten sich besonders an „Bildungsbetroffene“ – von Eltern über Lernenden bis hin zu Lehrenden und Bildungsinteressierten.


Programm Forum Expeditionen
29. 09. 2021, 18:00 Uhr
Ackerexpedition
Bildung beim Wachsen zuhören
Wenn sich Klassenzimmertüren öffnen und sich Bildung an die frische Luft wagt, kann Neues – sogar Innovatives – wachsen. Die formatio Privatschule nutzt als erste Schule Liechtensteins die Gelegenheit, im vernetzten Fach Nachhaltigkeit und Ökonomie einen Schulacker zu bewirtschaften. Begleitet wird die Umsetzung vom Verein Ackerschaft, deren Geschäftsführerinnen Elisabeth Müssner und Sandra Fausch das Konzept in Form einer Ackerexpedition vorstellen. Auch Elias Kindle unterstützt mit Freude Bildung beim Wachsen. Der Geschäftsführer der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz (LGU) geht beim gemeinsamen Brain Picking den Verbindungen zwischen Begriffen wie Nachhaltigkeit, Bildung und Schule der Zukunft auf die Spur.
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17. 11. 2021, 18:00 Uhr
Gegenwartstalk
Let’s talk about complexity and curriculum
In öffentlich zugänglichen Bildungseinrichtungen ist der institutionalisierte Lernprozess nicht frei oder kreativ gestaltbar, sondern bewegt sich innerhalb eines rechtsverbindlichen Rahmens, der im allgemeinen als Curriculum bezeichnet wird. Jedes Curriculum schreibt Lernprozesse und Lernresultate als „outcomes“ des jeweiligen intendierten und implementierten Lernprozesses vor, und versucht auch die zu erzielenden Lernprozesse in den jeweiligen Fächern vorzugeben. Aus Sicht der dynamischen Systemtheorie ist die Fähigkeit der Wissenschaft, verlässliche Prognosen über zukünftige Systementwicklung zu machen, beschränkt. Somit ist curriculare Planung mit einem Paradoxon konfrontiert, das am besten wie folgt beschrieben werden kann: Ein Curriculum definiert notwendigerweise “the curricular content of yesterday, for the children of today, to provide the skills required for the jobs of tomorrow”.
Prof. Philip Herdina, u.a. Komplexitätsforscher an der Universität Innsbruck, erkundet mit seinem Vortrag, welche Lösungen dynamische Systemtheorie zu nachhaltigen curricularen Entwürfen beitragen kann und welche Probleme damit verbunden sind.
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23. 02. 2022, 18:00 Uhr
Vernissage im Gasometer
Die formatio Masterclass stellt sich vor
Das Kulturzentrum Gasometer und die formatio Privatschule sind nicht nur räumliche Nachbarn am Areal der ehemaligen Textilfabrik in Triesen, sondern verweben sich in einem besonderen Projekt nun auch inhaltlich. «Vom Konsumieren zum Kuratieren» lautet der Titel der formatio Masterclass, im Rahmen derer sich Schülerinnen und Schüler aus dem Oberstufengymnasium der formatio Privatschule intensiv mit Kunst und Ausstellungskonzeption auseinandersetzen. An die Hand genommen werden sie dabei von der Kulturbeauftagten und Leiterin des Gasometers Petra Büchel.
In der Masterclass-Woche Anfang Februar nähern sich die Jugendlichen anhand von Ausstellungsbesuchen, Theorieinputs und eigenem künstlerischen Schaffen Schritt für Schritt dem Begriff des Kuratierens. Die in der Woche entstandenen Werke bilden das Kernstück der Ausstellung, die die Schülerinnen und Schüler selbst planen und umsetzen. Die jungen Kuratorinnen und Kuratoren laden uns am 23. Februar zur Vernissage ins Gasometer ein und geben uns dort Einblick in ihre Kreationen und das Konzept der formatio Masterclass.
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05. 04. 2022, 18:00 Uhr
7. Liechtensteinisches Bildungsforum
Diese Veranstaltung findet im Gemeindesaal in Triesen statt.
Ein Ozean an Chancen geht für uns auf: Über die Grammatik der menschlichen Entfaltung
Die Welt war schon vor Corona VUKA – volatil, unsicher, komplex und ambivalent. Nun ist sie VUKA2. Nie seit über sieben Jahrzehnten war mehr Irritation im Raum als in diesen Jahren. Doch die Irritation ist auch die Mutter der Innovation: aus all den Verwerfungen erwächst ein Ozean an Chancen – für uns individuell und für unsere Organisationen und Gesellschaft. Für jede und jeden wird in diesem „Ozean an Chancen“ etwas dabei sein. Aber nur jene werden die Chancen nutzen können, die sich dafür bereithalten. Wer entscheidungs- und handlungsfähig sein will, muss sich als PilotIn des Leben verstehen, nicht als Opfer oder Passagier.
Matthias Strolz ist Impact-Unternehmer, BürgerInnenbeweger, Sozialer Architekt und Bestseller-Autor. Gemeinsam mit ihm vermessen wir entlang seiner letzten Bücher an diesem Abend die 5 VUKA-Kompetenzen zur Stärkung der Handlungsfähigkeit in schwierigen Zeiten. Und wir schauen auf die Grammatik der Neuerfindung: bewusst wahrnehmen, loslassen, mit dem “Inneren Ort“ verbinden, in Form bringen, in die Meisterschaft reifen. Weitere Details zum Leuchtturmevent der formatio Denkmanufaktur und dem Liechtensteinischen Bildungsforum können Sie hier nachlesen.
Sie konnten leider nicht dabei sein? In diesem Fokus Liechtenstein können Sie den Abend nachsehen.
08. 06. 2022, 18:00 Uhr
Achtsamkeitswalk
Triesen erkunden
„Unser Gehirn ist ein faszinierendes Organ. Dessen einzigartige Fähigkeit, abstrakt zu Denken und komplexe Probleme zu lösen ist namensgebend für unsere Spezies: homo sapiens, der verstehende Mensch. Wenn wir unser Hirn aber gerade nicht bewusst einsetzen, dann produziert es Gedanken so wie der Mund Speichel. Und weil eben diese Fähigkeit derart hilfreich fürs Leben und Überleben ist, neigen wir dazu, unhinterfragt alles gutzuheissen was unser Hirn uns erzählt. Was muss ich noch tun? Bis wann ist was fällig? Ist das gut genug? Mit einem Hammer in der Hand sieht eben alles aus wie ein Nagel. Achtsam zu sein bedeutet, sich bewusst die Zeit zu nehmen, aus dieser Rolle des Denkenden herauszutreten und seine Gedanken, Emotionen und Sinneseindrücke von einem Moment zum nächsten zu beobachten. Dabei gibt es kein Ziel, keine Deadline und keinen Qualitätsmassstab. Der endlosen Aktivität unseres Denkapparats eine solche Auszeit zu gönnen, hilft dabei, den Automatismus des eigenen Gehirns zu verstehen und gelassener mit sich selbst und anderen umzugehen.“ – Sebastian Moder (Universität Liechtenstein) nimmt uns zum Thema Achtsamkeit mit auf einen Spaziergang der anderen Art.
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Sandra Fausch studierte Umweltingenieurswesen mit der Vertiefung Biolandbau und Hortikultur an der ZHAW in Wädenswil. Vorab war sie als Devisenhändlerin bei einer liechtensteinischen Bank tätig. Ihr ausserberufliches Engagement für eine nachhaltige Zukunft hat sich mit der GemüseAckerdemie zu einem beruflichen gewandelt. Mit der Ackerschaft möchte sich die Gemüseliebhaberin mit Laptop und Spaten, Herz, Humor und Weitsicht auf den Weg machen, Liechtenstein enkeltauglich zu gestalten.
Elisabeth Müssner machte ihren Master in Psychologie an der Universität Zürich und arbeitet im Teilzeitpensum als Jugendarbeiterin. Begeistert von der wohltuenden Wirkung von Gärten, entschloss sie sich einen CAS in Gartentherapie zu absolvieren und Arbeitserfahrungen in sozialpädagogischen betreuten Gärtnereien zu sammeln. Angetrieben vom Gedanken, die Welt ein bisschen grüner zu machen, konnte sie mit der Ackerschaft ihren Traum, einer klimabewussten Arbeit nachzugehen, erfüllen. Ausgerüstet mit Gummistiefeln, viel Kreativität und ihrer euphorischen Art, verfolgt sie das Ziel, das Bewusstsein für einen nachhaltigen Lebensstil zu fördern.
Elias Kindle ist in Liechtenstein kein Unbekannter, wenn es um den Schutz der Umwelt und nachhaltige Entwicklung geht. Der studierte Umweltingenieur und Experte für nachhaltige Entwicklung engagiert sich bereits seit vielen Jahren in Liechtenstein für natur- und umweltfreundliche Entwicklungen. Seinen Master in Strategic Leadership Towards Sustainability schloss Elias Kindle an einer schwedischen Hochschule ab. Für die Gründung des Vereins Symbiose sowie für zahlreiche Projekte und Initiativen wurden er als „Hoffnungsträger für eine Zukunftsfähigkeit des Alpenrheintals“ mit dem Binding Preis ausgezeichnet.
Nach Studium der Philosophie, Psychologie und Pädagogik, Anglistik und Germanistik an der Universität Innsbruck schloss Prof. Dr. Philip Herdina Doktoratsstudien in Englischer Philologie sowie in christlicher Philosophie an der Universität Innsbruck ab, wo er seit 1998 am Institut für Anglistik lehrt.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Mehrsprachigkeitsforschung, der angewandten Linguistik, der historischen Linguistik, Komplexitätstheorie sowie der Methodologie der Geistes- und Humanwissenschaften.
Petra Büchel ist seit 2005 Kulturbeauftragte der Gemeinde Triesen und Leiterin des Kulturzentrums Gasometers sowie der Kulturgütersammlung Triesen. Ihren MAS in Arts Management absolvierte sie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Zu ihren Tätigkeiten zählten und zählen unter anderem der Aufbau, die Konzeption und die Realisation des Kulturzentrums Gasometer mit vielfältigen Projekten in den Bereichen bildende Kunst, Geschichte, darstellende Kunst, Soziales und Gesellschaft. Ausserdem hat Petra Büchel bereits über 100 Ausstellungen in verschiedenen Häusern in allen Bereichen der Kunst- und Kultur kuratiert. Ihre Lehrtätigkeit an verschiedenen Schulen und Stufen in Liechtenstein, u.a. an der Kunstschule Liechtenstein (wo sie auch Stiftungsrätin ist) unterstreicht ihre Begeisterung für Kunstpädagogik.
Matthias Strolz ist Impact-Unternehmer, Bürgerbeweger, Freigeist, Autor und Publizist. Er studierte Politikwissenschaften, Internationale Wirtschaftswissenschaften und Systemische Organisationsentwicklung. Potenzialentfaltung ist seit Jugendjahren sein Herzensthema. Als mehrfacher Unternehmensgründer war er zwölf Jahre in den Bereichen Leadership-Coaching und Organisationsberatung tätig. 2012 gründete er die Partei NEOS mit, für die er bis 2018 als Parteichef und Fraktionsvorsitzender im Österreichischen Parlament wirkte. Seit 2018 ist er als Portfolio-Unternehmer, freier Publizist, Speaker und Leadership-Begleiter aktiv.
Sebasitan Moder entdeckte die Achtsamkeitspraxis im Rahmen seines Studiums der Betriebswirtschftslehre. Mit der Zeit nahm er zunehmend positive Veränderungen an seinen Denkgewohnheiten wahr, was sein Interesse dafür weckte, diese Techniken besser zu verstehen und sie an andere Menschen weiterzugeben. Aktuell erforscht er an der Universität Liechtenstein die Auswirkungen von Achtsamkeitstraining im beruflichen Kontext, um zu einem achtsamen Miteinander in der Wirtschaft beizutragen. Zudem begleitet er das Unterrichtsfach Entrepreneurship an der formatio Privatschule mit Inhalten zu Achtsamkeit und achtsamkeitsbasierter Selbstführung.


